Foto: Burkhard Dohm
Mobilität ist ein zentrales Thema, was uns alle betrifft. Passend dazu, hat der Stadtverband der CDU Bergisch Gladbach zu seinem diesjährigen Neujahrsempfang Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) eingeladen, zum Thema „Für eine technologieoffene Mobilität der Zukunft“ zu sprechen.
Über 130 interessierte Bürgerinnen und Bürger, darunter unser Bundestagsabgeordneter Dr. Hermann-Josef Tebroke und der ehemalige Landtagsabgeordnete Rainer Deppe, verfolgten im Kardinal-Schulte-Haus, wie die Energie- und Automobil-Expertin aufzeigte, vor welchen komplexen Herausforderungen unser Land vor allem bei Infrastruktur und Energieversorgung steht.
Mit Hildegard Müller war es dem Stadtverband gelungen, eine ausgewiesene Expertin der Energie- und Automobilindustrie als Gastrednerin zu gewinnen. Als Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) vertritt sie Unternehmen mit insgesamt 800.000 Mitarbeitern. Die Branche beschäftigt in Deutschland indirekt etwa 4 Millionen Menschen. Mobilität ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor, den es nachhaltig und sozialverträglich zu entwickeln gilt. Das zeigte Hildegard Müller in ihrem Impulsvortrag auf sehr anschauliche Weise.
Sie spricht sich klar für eine verantwortungsvolle Globalisierung aus, die nachweislich auf der ganzen Welt zu mehr Wohlstand und Frieden geführt hat und weiterführen wird.
Globalisierung bedeutet internationaler Wettbewerb, in dem Deutschland allerdings nur bestehen kann, wenn es attraktive Standortkriterien erfüllt. Als entscheidende Faktoren nennt Müller hier Steuern, Energiekosten und Bürokratisierung. Erst eine gute Standortpolitik mache Innovationen möglich, die es uns erlauben, weltweit Verantwortung für die Schöpfung zu übernehmen.
Auch das Benennen bestehender Probleme darf, so Müller, kein Tabu sein. Auf die E-Mobilität geschaut, müssen wir nicht nur die Infrastruktur für neue Fahrzeug denken, sondern auch klimafreundliche Lösungen für den nicht unerheblichen Altbestand bereithalten. Mit synthetischen Kraftstoffen ist das technisch und wirtschaftlich möglich. Ideologische Verbote helfen nicht weiter.
Sehr kritisch äußert sich Müller zum Vorgehen der EU, bestimmte Technologien faktisch zu verbieten, da so Wettbewerb ausgeschlossen werde und damit entscheidende europäische Innovationen verhindert würden. Technologieoffenheit sollte das zentrale Thema sein.
Hildegard Müller schlug den Bogen von der Energie- und Industriepolitik zur geopolitischen Verantwortung. Sie benennt beispielsweise das Gas, welches wir zu hohen Preisen auf der ganzen Welt eingekauft haben, das nun in anderen Ländern fehlt. Auch sei es kein ehrliches Vorgehen, Rohstoffe zu importieren, die man im eigenen Land nicht gewinnen möchte.
Seinen Ausklang fand der überaus spannende Abend im Rahmen eines entspannten Get-together, während dessen Hildegard Müller weiter Rede und Antwort stand – ein Abend, der nachklingt.
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