Einen besonderen Gast hatte die CDU zu ihrer 42. Ausgabe des Politischen Aschermittwochs eingeladen. Einen Sauerländer, der im Rheinland Politik macht. Und dabei mit dem Rheinisch-Bergischen Kreis (entfernt) familiär und freundschaftlich verbunden ist.
So konnte CDU-Kreisvorsitzender Dr. Hermann-Josef Tebroke MdB den Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion, Thorsten Schick MdL, begrüßen. Und der legte direkt los. Bei seinem Eintritt in den Landtag 2005 wurde Holger Müller nicht nur Mentor, sondern auch väterlicher Freund. Der "Listige Fuchs", wie er ihn nannte, half ihm, die rheinische Mentalität und den Frohsinn der fünften Jahreszeit kennen- und schätzenzulernen. Lobende Worte fand Schick nicht nur für die ehemaligen Abgeordneten Holger Müller, der 2019 viel zu früh verstarb, und Rainer Deppe, sondern auch für die beiden neuen Landtagsabgeordneten des Kreises. Mit Martin Lucke ("Alle sagen mir, da wächst ein großes Talent heran") und Herbert Reul ("Der beste Innenminister Deutschlands") sind beide "Frischlinge", wie die jeweils neuen Abgeordneten genannt werden, in der von Schicks geführten Fraktion dabei. Und auch für Dr. Hermann-Josef Tebroke fand Thorsten Schick klare Worte. So habe ihm sein örtlicher Bundestagsabgeordneter Paul Ziemiak mit auf den Weg gegeben, dass Dr. Hermann-Josef Tebroke die „Stimme der finanzpolitischen Vernunft“ und "Gegenmodell zu Lindners luftigem Sondervermögen" sei.
Nach dem Verteilen von Lob nahm sich Thorsten Schick dann aber Berlin und den politischen Gegener vor. Sowohl in Berlins Senat als auch der Bundesregierung herschten Chaos. Er habe das Gefühl: "Berlin ist die neue Jecken-Hochburg." Es spotte jeder Beschreibung, dass erstmals in der bundesdeutschen Geschichte eine Landtagswahl wiederholt werden musste und auch gleich internationale Wahlbeobachter dabei waren. Mit einem klaren Ergebnis, so Schick, und einem abgewählten rot-rot-grünen Senat. Aber es sei leichter, so Schick, manche Klimakleber von der Straße zu lösen, als die amtierende Bürgermeisterin aus dem Rathaus zu holen.
Und - mit Blick auf das erste Jahr der Bundesampel - habe es dort offensichtlich mehr Streit gegeben, als mancher Scheidungsanwalt nach Jahren zu hören bekommt. Und auch für den Stil des Bundeskanzlers fand der Fraktionsvorsitzende einer schwarz-grünen Landesregierung deutliche Worte: "Statt aktiver Führung bekommen wir nur aggressives Schweigen von Olaf Scholz".
Und nach den deutlichen und angriffslustigen Worten in Richtung Berlin vergaß Thorsten Schick aber auch NRW nicht. Die Zusammenarbeit mit Bündnis90/Die Grünen sei zwar nicht leicht, und es würde deutlich mehr geredet, als früher, aber sie läuft gut. Viel besser, als viele dachten. Beide Parteien wissen, dass Kompromisse von der eigenen Linie nötig seien, um gemeinsam erfolgreich Politik zu machen. Dass sich die CDU und Herbert Reul in der Innenpolitik auf einem guten Weg befinden, scheinen auch die Grünen zu sehen. Schließlich, so Schick, könne der entsprechende Passus im Koalitionsvertrag auch Eins-zu-Eins im Grundsatzprogramm der CDU NRW stehen.
Schick bekannte sich zum Ziel, die Klima- und Energiewende mit mehr Tempo anzugehen. Und gleichzeitig die Kleinsten nicht zu vergessen. Dort stünden bei Kitas und Schulen viele Hausaufgaben noch an. Unter anderem werde das "Alltagshelferprogramm" weitergeführt und kontinuierlich mehr Personal eingestellt. Auch die Anhebung des Einstiegsgehalt für Grundschullehrkräfte helfe, den Beruf attraktiver zu machen.
Am Schluss fand Thorsten Schick klare und deutliche Worte des Dankes auch an die vielen Ehrenamtlichen in der Gesellschaft. Und stellte klar: Die CDU ist die Ehrenamtspartei in Deutschland!