Foto: Katharina Pracejus
Über 120 Gäste waren der Einladung von Senioren-Union und CDU-Kreisververband gefolgt, um gemeinsam den Tag der Deutschen Einheit im Spiegelsaal des Bergischen Löwen zu feiern. Auch im 34. Jahr der Einheit feiert die Union die Wiedervereinigung und führt damit alljährlich eine vom Ehrenvorsitzenden der Senioren-Union, Rudolf Preuß begründete Tradition inzwischen gemeinsam weiter. Mit den Worten „Wir danken den Menschen, die dies ermöglicht haben“, begrüßte Manfred Klein, Vorsitzender der Senioren Union, die Gäste: "Ihr Mut und ihre Entschlossenheit führten letztendlich zu Frieden, Freiheit und dem Mauerfall."
Für die musikalische Untermalung des Festaktes sorgte die Kölner Harfinistin Konstanze Jarzcyk. Sichtlich ergreifenden erfreuten sich die Festgäste an der Harfenmusik. Zu Beginn spielte sie Händels anrührende Passacaglia in g-Moll, am Ende schottische und irische Volksmusik.
Das bundesweite Motto des Tages lautete „Vereint Segel setzen“. Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft in Nordrhein-Westfalen, hielt die Festrede. Sie hob die Bedeutung hervor, den Blick in die Zukunft zu richten, was sich auch im Motto widerspiegelt. Zudem dankte sie den Organisatoren für ihr langjähriges Engagement bei der Ausrichtung dieser Feierlichkeiten. „Die Deutsche Einheit war ein weltpolitisch einzigartiges Ereignis und ein Sieg der Demokratie“, betonte sie.
Brandes äußerte auch Kritik am Zustand der Berliner Koalition. Die Menschen seien verunsichert, da die Politik ihnen die Hoffnung auf eine bessere Zukunft nehme. Aus ihrer Erfahrung in der Wirtschaft heraus, wo Fakten im Vordergrund stehen, sprach sie über ihre Skepsis gegenüber dem Begriff „Vision“. „Am Ende zählt die Zahl, die rechts unten im Geschäftsbericht steht“, erläuterte sie. Gleichzeitig zeigte sie Verständnis für AfD-Wähler, die aus einem Vertrauensverlust in die Politik heraus diese Partei wählen und nicht aus extremistischen Gründen. Sie betonte, dass die CDU den Menschen in Deutschland wieder Hoffnung auf ein besseres Leben geben müsse.
Als Wissenschaftsministerin betonte Brandes, dass auch Visionen notwendig seien, da viele Entscheidungen erst Jahre später Wirkung zeigten. Zwei Bereiche hob sie besonders hervor: die Entwicklung von künstlicher Intelligenz (KI) und Quantencomputern. Im kommenden Jahr soll in Jülich, gefördert durch Nordrhein-Westfalen, der weltweit schnellste KI-Computer in Betrieb gehen. Zudem unterstützt das Land die Quantencomputerforschung in Zusammenarbeit mit der Ausgründung Elektron von der Universität Siegen. Auch wenn diese Technologie noch in den Kinderschuhen steckt, sei das Ziel klar formuliert: Sobald Quantencomputer einsatzfähig sind, werde sogar die Deutsche Bahn pünktlich sein, da das Streckennetz in Echtzeit überwacht werden könne. Die skeptischen Reaktionen des Publikums auf diesen humorvollen Kommentar waren deutlich.
„Der Tag der Deutschen Einheit ist ein Tag der Zuversicht“, resümierte der Bundestagsabgeordnete Hermann-Josef Tebroke aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis. Der Blick nach vorn sei das Gebot der Stunde. Zum Abschluss dankte er Ministerin Ina Brandes, Manfred Klein, dem Vorsitzenden der Senioren Union, sowie allen, die diesen Festakt vor und hinter den Kulissen ermöglicht haben.