Ergebnisse unserer Corona-Umfrage

12.03.2021

CDU befragte alle Ü-80-Mitglieder zu Ihren Erfahrungen mit dem Impf-Start und der Corona-Pandemie

Den Impfstart im Rheinisch-Bergischen Kreis haben unser Kreisvorsitzender Uwe Pakendorf und unser Bundestagsabgeordneter und Kreisschatzmeister Dr. Hermann-Josef Tebroke im Februar zum Anlass genommen, unsere Mitglieder, die bereits 80 Jahre oder älter sind, mit einem Fragebogen nach ihren ersten Erfahrungen mit der Terminvergabe und dem Impfzentrum zu befragen. Die Resonanz von über 200 Mitgliedern hat alle Erwartungen übertroffen.

Herzlich bedanken wir uns bei allen, die ihre Erfahrungen in Bezug auf die Corona-Impfung mit uns geteilt und uns damit wertvolle Rückmeldungen gegeben haben. Wir wissen es sehr zu schätzen, dass auch persönliche Worte an uns gerichtet wurden. Lob, aber auch Kritik waren nachvollziehbar. Wir nehmen diese sehr ernst. Alle Mitglieder wurden erneut mit den Ergebnissen angeschrieben.

Multiple Choice-Teil

Zunächst zu den Ergebnissen des ersten Teils des Fragebogens: Hier gab es sieben Fragen, welche durch ankreuzen zu beantworten waren, gegliedert in die Kategorien „Impfstatus“, „Impfterminverga-be“, „Impferfahrungen“ und „Wünsche für die Zeit nach Corona und Lockdown“. Die Antworten haben wir im Einzelnen graphisch aufgearbeitet. Sie finden die Diagramme unten im Download.

An dieser Stelle nur so viel: Zum Stichtag (zweite Hälfte Februar) berichten 20% der Befragten, bereits mindestens einmal geimpft worden zu sein. Die meisten Befragten hatten einen Impftermin. 4% der Befragten wollen sich nicht impfen lassen oder haben sich noch nicht entschieden. Damit hat sich der weit überwiegende Teil positiv zum Impfangebot positioniert. Das ist ein wichtiges und ermutigendes Zeichen auf unserem Weg, über die sogenannte Herdenimmunität zu einem „normalen“ Leben nach Corona zurückzukommen.

Umso kritischer sehen wir die Rückmeldung, dass es etwa 20% der Befragten zum Stichtag noch nicht gelungen ist, einen Impftermin zu bekommen. Dies spiegelt sich auch in der Zufriedenheit mit dem Prozess der Terminvergabe wider: 91 Personen, das ist etwa weniger als die Hälfte der Antwortenden, waren unzufrieden oder sehr unzufrieden mit der Terminvergabe. Sehr positiv dagegen war die Rückmeldung zum Impfprozess: 80 % der bereits geimpften Teilnehmer äußerten sich sehr zufrieden, weitere 10% zufrieden.
Abschließend konnten die Befragten sich dazu äußern, worauf sie sich für die Zeit nach Corona und Lockdown am meisten freuen. Hier stehen der uneingeschränkte Kontakt zu Familie und Freunden auf Platz 1 (154 Nennungen), dicht gefolgt von Restaurantbesuchen (138 Nennungen). Auch der Urlaub und das Reisen (Platz 3) sowie Feste und Feiern zum Geburtstag oder sonstigen Anlässen (Platz 4) wird von vielen Befragten in der aktuellen Situation offensichtlich sehr vermisst.

Offener Teil

Im zweiten Teil des Fragebogens bestand Gelegenheit, die Antworten zu den Multiple Choice-Fragen zu kommentieren und darüber hinaus Themen anzusprechen, weitergehende Anregungen zu geben und Kritik zu äußern. Wir haben uns jede Äußerung sorgfältig angesehen. Zahlreiche Teilnehmer haben sich sehr kritisch zur Impfterminvergabe geäußert. Sie beklagten, dass sie für einen Termin mehrfach – teilweise bis zu 100-mal – bei der Hotline zur Impfterminvergabe angerufen haben, weil die Leitung entweder überlastet oder besetzt war. Auch Personen, die einen Service-Mitarbeiter/in erreichen konnten, haben häufig keinen Termin angeboten bekommen. Ähnliches war auch bei der Online-Plattform zu beobachten. Manche sind zwar „durchgekommen“, haben aber auf Grund mangelnder Kapazitäten erst im Folgemonat ei-nen Termin erhalten.

Andere Teilnehmer bewerten Ihre Erfahrung mit der Terminvergabe – trotz anfänglicher Schwierigkei-ten oder zeitintensivem Vorgehen – dennoch insgesamt positiv, dies unabhängig davon, ob sie sich allein oder mit Unterstützung von Angehörigen um den Termin bemüht haben.

Bemängelt wurde darüber hinaus, dass es für Ehepaare oder Nachbarn nicht möglich war, einen gemeinsamen Termin zu vereinbaren. Andere fragten, warum nicht gleich mit der Einladung ein konkreter Termin angeboten wurde; dabei hätte man die Einladungen nach Geburtsjahren staffeln können. Schließlich äußern mehrere Teilnehmer ihre Vermutung, dass ein externer erfahrener Dienstleiser die Terminvergabe besser hätte organisieren können.

Mehrere Teilnehmer haben sich zum Standort und der Erreichbarkeit des Impfzentrums geäußert und bemängelt, dass es (noch) kein Impfzentrum im Nordkreis gibt. Einige haben sich bedankt für die Unterstützung Dritter, etwa beim Kürtener Bürgerbus, welcher Bürgerinnen und Bürger auf individuellen Wunsch für kleines Geld zum Impfzentrum gefahren habe.
Neben dieser – sicher nachvollziehbaren – Kritik haben Befragte immer wieder die gute Organisation und das freundliche und kompetente Personal im Impfzentrum betont. Wir sind gebeten worden, den Dank an die leitenden Impfärzte, namentlich Dr. Hans-Christian Meyer, an Gerhard Weber und das Team der Kreisverwaltung sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Deutschen Roten Kreuz und der Johanniter Unfall Hilfe weiterzuleiten.

Fazit

Die geäußerte Lob und den Dank geben wir gerne weiter, aber genauso die Anregungen und Kritik. Uns geht es darum, dass die Stimme unserer Mitglieder gehört wird. Die verantwortlichen und handelnden Personen sollen ermutigt werden, fortzusetzen, was gut läuft; aber auch – soweit eben möglich – das zu verbessern und ggf. abzustellen, was nicht zu akzeptieren ist. Das gilt auf allen Ebenen: auf kommunaler, Landes- und Bundesebene gleichermaßen.

Die Debatte um die Corona-Pandemie und die Impfungen begleitet uns seit mittlerweile einem Jahr. Sie bestimmt einen Großteil der Nachrichten und wird sehr engagiert und in Teilen hitzig geführt. Als CDU stehen wir jedoch für Stabilität und einen sachlichen und offenen Diskurs – eine Politik mit Maß und Mitte, für alle Bürgerinnen und Bürger dieses Landes.
Wie sind uns bewusst, dass die Pandemie uns vor nie dagewesene Herausforderungen gestellt hat, mit denen wir zunächst einmal lernen mussten umzugehen. Es gab keinen fertig ausgearbeiteten Plan, welcher uns auf eine solche Situation vorbereitet hätte. Vieles ist gelungen, wofür wir heute froh und dankbar sein müssen. Dass uns heute überhaupt Impfmittel zur Verfügung stehen, haben vor einem Jahr nur wenige zu hoffen gewagt. Umfassende Hilfsprogramme haben die negativen wirt-schaftlichen Folgen der Pandemie einigermaßen abfedern können. Durch konsequent angewandte Hygienemaßnahmen, Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen konnten wir eine schlimmere Ausbreitung des Virus verhindern. Ohne das Verständnis und die Mitwirkung des weit überwiegenden Teils der Bevölkerung – eben auch der jungen Generation – hätten all diese Maßnahmen nicht erfolgreich sein können. Darum sind wir froh und dankbar. 

Und ja, im Umgang mit der Pandemie sind Fehler passiert, die wir benennen und korrigieren müssen. Entwicklungen wurden falsch eingeschätzt, Maßnahmen nicht oder zu spät ergriffen. Andere waren noch nicht ausgereift. Es wurden Erwartungen geweckt, die nicht erfüllt werden konnten. Enttäuschungen sind die Folge. Hier gehört es sich, zu den Fehlern zu stehen und diese umgehend zu korri-gieren. Was gut und gelungen ist, wollen wir erhalten; was nicht gut ist, verbessern.

Die Pandemie ist eine Zumutung. Dennoch dürfen wir nicht den Mut und die Energie verlieren, und uns der Pandemie entschieden entgegen zu stellen. Als Gesellschaft können wir das nur gemeinsam schaffen. Als Politik werden wir uns weiterhin für die nötigen Rahmenbedingungen einsetzen.